Nachhaltigkeit für den Reitsport: ISM-Praxisprojekt mit dem LONGINES BALVE OPTIMUM
„Wie können wir nachhaltiger sein?“ Eine Frage, die auch die Sportwelt betrifft und das nicht nur im ökologischen, sondern auch ökonomischen und sozialen Sinne. Deshalb spielt das Thema auch im Sports Management-Studium an der ISM eine wichtige Rolle. Im Projekt mit dem OPTIMUM GreenCircle hatten meine Kommilitonen*innen und ich die Möglichkeit, hier praktische Erfahrungen zu sammeln und ein Nachhaltigkeitskonzept für das LONGINES BALVE OPTIMUM zu erarbeiten. Dabei handelt es sich um ein europaweit hochangesehenes Reitturnier, in dessen Rahmen die Deutschen Meisterschaften im Springen und in der Dressur ausgetragen werden.
Der OPTIMUM GreenCircle ist ein Wirtschaftsbündnis namhafter Unternehmen, die sich für das Thema Nachhaltigkeit einsetzen und es vorantreiben wollen. Seine Zukunftsvision: Das LONGINES BALVE OPTIMUM soll ein Leuchtturm und „Vorreiter“ für nachhaltige Reitsportveranstaltungen und -anlagen sein. Hier kamen meine Mitstudierenden und ich ins Spiel: Denn auch die ISM ist Partner des OPTIMUM GreenCircles, so dass es nahelag, ein gemeinsames Projekt mit den Sports Management Studierenden der Hochschule durchzuführen. So hat sich unsere Projektgruppe, bestehend aus Sophia Lempik, Nele Vogler, Oskar Stefanski, ISM-Professor Timo Zimmermann und mir, im Wintersemester 2022 mit der Entwicklung von strategischen Maßnahmen für nachhaltige Sportveranstaltungen beschäftigt.
Unser Praxisprojekt mit dem OPTIMUM GreenCircle
Der erste Schritt auf dem Weg zum „grünen“ Turnier war eine Wettbewerbs- und Stakeholderanalyse. Wir haben uns die Aufgaben innerhalb unseres Teams aufgeteilt und jeder hatte sein Spezialgebiet. Neben weiteren Aufgaben, lag es in meiner Verantwortung Interviews mit vier international, erfolgreichen Reiter*innen zu führen. Basierend auf den Ergebnissen haben wir Handlungsfelder wie „Energie“ oder „Verkehr und Mobilität“ festgelegt und die zugehörigen Maßnahmen entwickelt. Unsere Ideen durften wir dann Anfang Dezember den Verantwortlichen des OPTIMUM GreenCircles und des LONGINES BALVE OPTIMUMs am ISM-Campus in Dortmund präsentieren. Es war eine tolle Erfahrung für uns und wir freuen uns, die Organisation des Turniers weiterhin zu unterstützen.
Auf dem Weg zum nachhaltigen Sportevent hat die Turniergemeinschaft LONGINES BALVE OPTIMUM bereits viele Projekte und Maßnahmen angestoßen, auf denen aufgebaut werden kann. Zum Beispiel engagiert sie sich bereits in mehreren sozialen Projekten wie „Reiten gegen Hunger“. In den kommenden Jahren soll der Fokus in jedem Jahr auf einem anderen Handlungsfeld liegen, 2023 z.B. auf dem Bereich „Verkehr & Mobilität“. Dafür wird unter anderem eine neue Kooperation angestrebt, um E-Bikes als Alternative zum Shuttleservice anzubieten. Über die konkreten Maßnahmen hinaus haben wir uns auch mit den Stakeholdern und der Nachhaltigkeits-kommunikation beschäftigt. Die Stakeholder können durch einen offenen und kontinuierlichen Dialog für das Thema sensibilisiert werden. Auf den nachhaltigen Turnierwandel würden wir via Social Media und Kooperationen mit Partnern, Sponsoren und Reitern aufmerksam machen.
Es war eine großartige Erfahrung, gemeinsam mit Dr. Marie-Theres Thiell (Projektleitung Optimum GreenCircle, Turnierorganisation), Rosalie Landsberg-Velen (Turnierleitung) Stephanie Kißmer (Projektleitung, Partnerbetreuung, Turnierorganisation) und Ann-Christin Spiller (Sponsoring, Marketing und Organisation) die Zukunft des Reitsports und die nachhaltige Gestaltung des LONGINES BALVE OPTIMUMs zu diskutieren. Unsere Projektgruppe hat spannende Einblicke in die Planung einer internationalen Sportveranstaltung erhalten. Gleichzeitig konnten wir neue Ideen und Sichtweisen einer jüngeren Generation rund um das Thema Nachhaltigkeit beisteuern.
Für den Wandel im Reitsport
Als Prof. Zimmermann uns das Projekt zu Semesterbeginn vorstellte, war ich sofort begeistert. Nicht nur, weil mir das Thema Nachhaltigkeit sehr wichtig ist. Auch zum Reitsport habe ich einen sehr persönlichen Bezug. Während meiner Zeit als Bereiterin in Aubenhausen, dem Stall der Doppel-Olympiasiegerin 2021, habe ich viel Erfahrung im Management von Profisportler*innen und professionellen Reitanlagen gesammelt. Zudem habe ich durch die Teilnahme an internationalen Vielseitigkeitsturnieren, mit meinen eigenen Pferden, spannende Einblicke in die Organisation von Reitportveranstaltungen bekommen. Dabei ist mir eines besonders deutlich geworden: Der Reitsport befindet sich im Wandel. Eine neue, feine Reitweise und ein ganzheitliches Management von Pferd und Reiter*in als Sportpartner*innen gewinnen immer mehr an Bedeutung. Es sollte das Ziel jedes Einzelnen sein, die Natur zu schützen und zu einer klimafreundlichen Zukunft beizutragen. Unser Sport bietet mit seiner weltweiten Community eine einmalige Kommunikationsplattform, um auf das Thema aufmerksam zu machen und Werte in der Gesellschaft zu etablieren.
Mein Ziel ist es, die Zukunft des Reitsports aktiv mitzugestalten. Auch wenn Tradition immer ein wichtiger Teil unseres Sports sein wird, besteht viel Potenzial, ihn durch professionelles Management und innovative Konzepte auf ein neues Level zu heben. Aus diesem Grund habe ich mich auch für ein Sports Management Studium entschieden. An der ISM lerne ich, was die Besonderheiten der Sportbranche sind und meine Erfahrungen werden mit fundiertem Wissen hinterlegt. Dabei finde ich es besonders gut, dass die Vorlesungen zukunftsorientiert und praxisnah gestaltet sind und es Praxisprojekte wie mit dem OPTIMUM GreenCircle gibt. Die Projektarbeit für das LONGINES BALVE OPTIMUM hat uns die Möglichkeit gegeben, an einem aktuellen Business Case zu arbeiten und direktes Feedback von dem Management der Turnierorganisation zu erhalten. So konnten wir das gelernte Wissen aus den Vorlesungen erweitern und gleichzeitig neue Kontakte knüpfen.
Du willst auch die Zukunft der Sportwelt mitgestalten? An der ISM kannst du Sports Management im Bachelor und Master studieren.
Bilder: privat, ISM
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